Wien, das Kooperationstreffen kann beginnen.
Foto: Deutsche Handelskammer in Österreich, Wien
Ich sitze im Flieger von Wien nach Deutschland. In meiner Hand ein Zeitungsartikel über: „Bis ins hohe Alter zu Hause wohnen“. Ich verschlinge den Artikel regelrecht und wie von allein schweifen meine Gedanken zum Kooperationstreffen der Außenhandelskammer in Wien zurück, was der eigentliche Grund meines Aufenthaltes in Österreich war. Allerdings nicht in meiner üblichen Funktion als Fotografin, sondern als Repräsentantin der tci GmbH.
Mit einem Besucher dieses Kooperationstreffens kam ich über das Thema Home-Automatisierung ins Gespräch – er fragte sich, ob diese überhaupt nötig wäre.
Der Mensch hat sich an viele Dinge gewöhnt, die zum Überleben nicht notwendig sind, das Leben aber komfortabler und sicherer machen. Man kann beispielsweise ohne fließendes Wasser leben. Doch es ist schön, wenn man einfach den Wasserhahn aufdrehen kann, um sich beispielsweise die Hände zu waschen.
Mit der Automatisierung der eigenen vier Wände – dem Smart Home – verhält es sich ganz ähnlich. Eine automatische Steuerung der Jalousie ist nicht lebensnotwendig.
Heute plant man jedoch oft große Glasflächen in die Südfassade, um den solaren Eintrag möglichst optimal zu nutzen. Allerdings ist er im Hochsommer nicht erwünscht. Da ist es dann eine feine Sache, wenn die Jalousien von allein herunterfahren, dadurch die Farbenpracht der Möbel länger erhalten bleibt, die Wohnung sich aufgrund dessen nicht so aufheizt und man auch ohne Klimaanlage und Schwitzen über den Sommer kommt.
Optimal realisieren lässt sich das nur, in dem die Beschattung in Abhängigkeit vom Raumklima automatisch geöffnet und geschlossen wird. Das Smart Home sorgt für einen reduzierten Energieverbrauch.
Vom Bett aus das Licht bedienen, die Musikanlage oder den Fernseher, braucht man auch nicht unbedingt. Doch es ist ein enormer Vorteil, sollte man mal aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sein, aufzustehen, um einen Schalter zu betätigen. Auch die Türkommunikation lässt sich so entsprechend überall nutzen. Man kann sehen, wer vor der Tür steht und entsprechend nach dem Begehr fragen, ohne gleich jedem Unbekannten die Tür öffnen zu müssen.
Einen weiteren Vorteil sehe ich in der Sicherheit, die sich ergibt, weil mit einem Blick auf den Monitor erkennbar ist, ob alle Fenster und Türen geschlossen sind, anstatt durch die Wohnung zu laufen und jedes Fenster und jede Tür einzeln zu überprüfen, bevor man die Wohnung verlassen kann.
Das Ganze kann man noch weiter führen, womit ich wieder zurück zu meinem Zeitungsartikel komme.
Es gibt inzwischen Sensoren zur Sturzerkennung, welche sich in den Fußboden integrieren lassen. Sie erkennen den Unterschied, ob Personen gehen oder gestürzt sind. Bei einem Herzinfarkt eine unglaublich tolle Sache, denn so kann schnell Hilfe geholt werden, auch wenn die Person allein zu Hause lebt.
Den Grundstein für altersgerechtes Wohnen kann man auf jeden Fall damit legen, da die Automatisierung im Laufe der Zeit immer wieder an die vorhandenen Bedürfnisse angepasst werden kann. Beispielsweise durch eine automatische Öffnung der Wohnungstür im Zusammenhang mit einer Gehhilfe.
Zurück zum Kooperationstreffen. Ich denke, es war mir gelungen, die Skepsis des Besuchers in Neugier zu wandeln und seine Gedanken zum Thema Home-Automatisierung in neue Bahnen zu lenken. Er hatte plötzlich jede Menge neuer Fragen und wünschte mehr Informationsmaterial.
Vermutlich geht es vielen so, die bislang keinerlei Berührung mit dem Thema hatten und keine Notwendigkeit sahen, sich mit dem „neumodischen Kram“ zu befassen.
Was meinen Sie zum Thema Smart Home? Ist es beim Handwerk und bei den Endkunden schon angekommen? Schreibe Sie Ihre Meinung doch hier als Kommentar oder per E-Mail direkt an mich.
Geposted von Cora Baranowski am 29.10.2015