Richtig heizen und lüften in der Energiekrise

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Lange Zeit war der Klimaschutz das einzige Argument für das Energiesparen beim Heizen. Seit diesem Winter ist das nun anders: Stark gestiegene und weiter steigende Energie- und Heizkosten sorgen nun dafür, dass man sich vielerorts intensiv mit dem Thema auseinandersetzt.

Komfort und Behaglichkeit

Wer aus der Kälte nach Hause kommt, möchte nichts mehr als eine angenehm warme Wohnung. Die Behaglichkeit hat mehr denn je ihren Preis – schließlich entfällt der mit Abstand größte Teil des Energieverbrauchs von privaten Haushalten auf die Wärmeerzeugung für Brauchwasser und Heizung.

Wenn man die Bewohner fragt, bei welcher Temperatur sie sich am wohlsten fühlen, bekommt man in der Regel 20 bis 22 Grad Celsius als Antwort. Bei uns im Haus sind die Wohnräume bei durchgehend 21 Grad – das sind 2 Grad weniger als in den letzten Jahren, als wir uns darüber kaum Gedanken gemacht haben. Eine thermischer Behaglichkeit – so nennen die Fachleute die Wohlfühltemperatur – empfinden wir damit noch gut als gegeben. 

 
Solo-mit-Softwaretci Touchpanel solo: Über die per Touch bedienbaren Untermenüs lassen sich, passend zum Thema "Richtig heizen und lüften" die entsprechende Raumbedienung einstellen; Bild: tci

 

Sparen und Schimmel vermeiden

Das Sparen hat jedoch auch Grenzen. Wenn man die Räume, etwa durch Dauerlüften oder durch eine abgeschaltete Heizung, zu stark abkühlen lässt, steigt das Risiko der Schimmelbildung. Die Ursachen für die Schimmelbildung liegen nicht nur bei zu niedrigen Temperaturen, sondern auch an einer zu hohen Luftfeuchtigkeit, etwa durch zu wenig Lüften oder durch falsches Lüften.

Beim Lüften ist entscheidend, dass Feuchtigkeit aus dem Wohnraum nach außen transportiert wird – Feuchtigkeit, die beim Duschen, beim Kochen oder durch die Atmung der Bewohner entsteht.

Richtig lüften

Nun kommt Physik ins Spiel: Je niedriger die Lufttemperatur, desto weniger Wasser kann sie transportieren. Wenn der Wasserdampf nach dem Duschen abkühlt – statt das er nach außen gelüftet wird – kondensiert der Wasserdampf an den kältesten Stellen im Raum. Diese feuchten Ecken sind ein idealer Nährboden für Schimmelpilze. 

Nebenbei: Der Zusammenhang zwischen Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielt auch bei Systemen für den Outdoor-Einsatz eine entscheidende Rolle. 

Am besten lüftet man, indem man ein paar Minuten für einen Durchzug sorgt – alle Fenster und Türen weit auf, damit möglichst schnell ein Luftaustausch stattfindet. Idealerweise macht man das mehrmals am Tag – oder zumindest morgens und abends, wenn tagsüber niemand zu Hause ist.

Eine ganz schlechte Lösung ist übrigens, einzelne Fenster gekippt zu lassen. Gekippte Fenster ermöglichen keinen echten Luftaustausch und die Wand um das Fenster kühlt aus – also in zweifacher Hinsicht von Nachteil.

Falsches Lüften funktioniert übrigens auch umgekehrt: Wenn warme Luft ins Haus strömt, bringt diese keine nennenswerte Wärme mit – jedoch Feuchtigkeit. Wenn diese warme Luft nun im Haus abkühlt, wird sich wieder Feuchtigkeit niederschlagen.

Schimmel verhindern

Hier eine Handvoll Tipps, wie Sie gegen Schimmel effektiv vorbeugen können:

  • mehrmals täglich kurz, aber intensiv lüften (Durchzug)
  • beim Kochen oder Wäschetrocknen die Türen schließen, sodass sich die Feuchtigkeit nicht in der ganzen Wohnung verteilen kann
  • zwischen Möbeln und Außenwänden einen größeren Spalt lassen, sodass die Luft dort zirkulieren kann
  • durch gleichmäßiges Heizen dafür sorgen, dass die Temperatur in keinem Raum unter 16 °C sinkt
  • Wenn sich Wasser sammelt, etwa an Fenstern, regelmäßig aufwischen

Heizen im Smart Home

Die automatische Steuerung der Heizung ist meiner Meinung nach ein ideales Thema, um in das digitale Zeitalter zu starten, für den, der das bisher noch nicht gemacht hat. Die Einstellungen nehme ich bequem per Touchpanel oder Smartphone vor und dann läuft das automatisch – kein Überhitzen und kein Auskühlen

 

Heizungssteuerung per digitalStrom – einmal parametriert, funktioniert das automatisch
Unsere Heizungssteuerung per digitalStrom – einmal parametriert, funktioniert das automatisch. Bild: luna10-VI by tci
 

Es geht übrigens nicht um per App steuerbare Thermostate – wenn ich das doch wieder selber machen muss, hat das mit „Smart“ nichts zu tun – sondern um eine automatische Steuerung. Wobei ich zugebe, dass der Markt hier sehr unübersichtlich ist. Hier kann ich Ihnen nur empfehlen, sich gut zu informieren und sich verschiedene Systeme anzuschauen, beispielsweise auch das herstellerneutrale KNX-System.

 

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Geposted von Gerhard Bäurle am 24.11.2022

Marketing / PR bei tci GmbH | Gerhard Bäurle arbeitet als "schreibender Ingenieur" für tci. Er ist in der Welt der elektrischen Automatisierung zuhause und betrachtet Technologie auch immer aus dem Blickwinkel der Anwender. Aus dieser Sicht bringt er Technik in eine verständliche Form. Das gilt für Presseartikel und Anwenderberichte ebenso wie für Vorträge und Kundengespräche auf Fachmessen.
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