Bei der Herstellung von Nahrungsmitteln – insbesondere Fleisch- und Milchprodukte – gelten extrem hohe hygienische Anforderungen an die entsprechenden Maschinen und Anlagen. Im Rahmen der Lebensmittelsicherheit ist es enorm wichtig, dass Bakterien keine Chance haben, sich zu vermehren oder von einem Produkt in ein anderes zu gelangen. Daher ist die regelmäßige Reinigung der Maschinen und Anlagen das A und O der Lebensmittelverarbeitung.
Während sich Behälter und Werkzeuge aus Edelstahl oder entsprechenden Kunststoffen in der Regel einfach reinigen lassen, müssen elektrischen Baugruppen wie Bedienpanels und Industrie-Computer speziell dafür entwickelt werden. Die Anforderungen dazu stehen in der DIN EN 1672-2.
Neben der reinen Bedienung der Maschinen haben Touchpanels in der Nahrungsmittelproduktion eine weitere wichtige Funktion. Die Betriebe müssen heute bei vielen Nahrungsmitteln einen lückenlosen Herkunftsnachweis führen – beispielsweise vom Bauernhof bis zur Anlieferung der Fertigware ins Supermarkt-Wurstregal. Das schafft einerseits Transparenz für den Verbraucher, der auf regionale Produkte besonderen Wert legt. Andererseits lässt sich die Ursache eines Problems mit einer bestimmten Ware leicht einschränken, wenn eine durchgängige datenbasierte Dokumentation vorhanden ist. Die beteiligten IPC-Systeme müssen besonders robust und zuverlässig sein, denn der Ausfall eines Systems würde die Produktion stoppen und entsprechend hohe Kosten nach sich ziehen – beispielsweise weil die entsprechende Charge entsorgt werden muss.
Für die oben genannten Anforderungen wurde die Schutzart IP69K definiert. Die „6“ bedeutet staubdicht, es darf keinerlei Staub eindringen. „9K“ bedeutet der Schutz gegen das Eindringen von Strahlwasser, auch mit erhöhtem Druck, aus jeder Richtung. Das Reinigen mit Hochdruck- oder Dampfstrahl-Gerät darf an den eingesetzten Touchpanels oder dem robusten Gehäuse keine Schäden verursachen. Beispielsweise müssen die Industrie-Computer-Systeme an jeder Stelle einen Wasserstrahl mit 15 Liter/Minute und 100 bar Druck aushalten. Details dazu stehen in der Norm ISO 20653:2013-02. In der neuesten Ausführung der Norm IEC60529 wird nur noch von IP69 gesprochen (IP69K = IP69).
Es versteht sich von selbst, dass bei solchen Anwendungen selbst Industrie Computer Gehäuse mit Schutzart IP65 überfordert sind. Kritische Punkte sind die Schnittstellen und das Display, selbst bei EMV-konforme Gehäuse. Beim Einsatz von spezialisierten Industriegehäusen können die IP69K-Systeme der H-Serie von tci punkten, sie haben einen fugenlosen Glastouch (Hygienic Design), der die Anforderungen DIN EN 1672-2 gut erfüllt. Die Zuleitungen liegen geschützt im Tragarm. Die Tragarmkonsole ist integriert, so dass die Systeme auf einem Standfuß oder von der Decke hängend montiert werden können. Das korrosionsbeständige Edelstahlgehäuse für Industrie-Computer ist rundum dicht, ohne Fugen und Vertiefungen und damit bestens für die Nahrungsmittelindustrie geeignet.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Rechnern im hygienetechnisch anspruchsvollen Umfeld gemacht? Ob Schaltschrankbau oder anpassbare Industrie-Computer Gehäuse, das Thema Sicherheit steht gerade in der Nahrungsmittelindustrie im Vordergrund. Bitte schreiben Sie uns Ihre Meinung hier als Kommentar – oder per E-Mail an den Autor.