Solange die elektrische Gebäudetechnik nur aus der Elektroinstallation mit ein paar Tastern und Schaltern besteht, ist Device-Management natürlich kein Thema. Ein defekter Schalter oder ein durchgebrannter Rollladen-Motor wird einfach ersetzt, nachdem die Fehlfunktion erkannt wurde. Von Firmware-Änderungen oder Software-Updates ist man hier weit entfernt.
Mit zunehmendem Einsatz von moderner Gebäudetechnik und intelligenten Smarthome-Lösungen bekommt man nicht nur viel mehr Funktionalität – sondern auch komplexe Systeme, deren Wartungen aufwendig sein können. Insbesondere die zunehmende Vernetzung bietet nicht nur Vorteile. Wenn vernetzte Systeme mit dem Internet verbunden sind, bieten sie nach außen eine Angriffsfläche für Cyberattacken.
Die Risiken sind vielfältig. Entsprechend wichtig ist es, Systeme und Geräte regelmäßig zu updaten, um bekannt gewordene Sicherheitslücken zu schließen. Andernfalls können Kriminelle bei Smart Home-Geräten mit veralteter Software die Kontrolle übernehmen und beispielweise zur Ausführung von DDoS-Attacken (Cyberangriffe zur Überlastung von Webservern) nutzen. Ebenso wäre eine direkte Sabotage möglich, wie etwa die Manipulation von Pumpensteuerungen zur Zerstörung der Pumpen durch Überlastung. Es geht hier auch nicht nur um das vergleichsweise überschaubare Smart Home, sondern auch um große Gebäude und Liegenschaften, in denen mit Energiemanagement, Klimatisierung und Zugangssteuerung viel mehr vernetzte Technik und Systeme im Einsatz ist.
Bei genauerem Hinsehen wird klar: Je mehr Geräte und Systeme in der Gebäudetechnik verbaut sind, desto schwieriger ist es, die Systeme manuell aktuell zu halten. Auf dem Markt sind entsprechende Webbased-Device-Managementsysteme (WDM) verfügbar, welche die Betreiber technisch und organisatorisch bei der Instandhaltung der vernetzten Gebäudetechnik unterstützen. Die Managementsysteme funktionieren aber nur, wenn die einzelnen Systeme und Komponenten der jeweiligen Hersteller darauf ausgelegt sind, dass sie per Netzwerk-Verbindung mit einer neuen Firmware oder einer neuen Anwenderkonfiguration upgedatet werden können.
Webbased-Device-Managment unterstützt technisch und organisatorisch bei der Instandhaltung der vernetzten Gebäudetechnik.
Die KNX-Technologie in tci sind für Updates per WDM vorbereitet. Sie verfügen über einen integrierten Webserver mit einem passwortgeschützten Administrator-Zugang. Der Passwortschutz ist wichtig, damit die Updates nur von autorisierten Personen durchgeführt werden können.
Die KNX-Touchpanels können per Netzwerkzugriff und Fernsteurung mit einer neuen Firmware oder einer geänderter Anwenderkonfiguration ausgestattet werden.
Die System- und Konfigurationsupdates sind per IP-Verbindung manuell oder automatisiert möglich. Manuelle Updates macht nur bei einer überschaubaren Anzahl von Touchpanels Sinn:
Bei einer großen Anzahl von Touchpanels, die als Smart Displays für Informationsmanagement zum Beispiel genutzt werden, lassen sich die Updates der Geräte per HTTP-Kommando automatisieren. Sie können von einem übergeordneten WDM-System gesteuert werden. Aus Sicherheitsgründen ist der Passwort-Reset nach wie vor nur direkt am Panel möglich. Damit lasen sich Touchpanels in das Smart Home Sicherheitssystem einbetten.
Auch wenn WDM in der Gebäudetechnik noch nicht überall verbreitet ist, wird es im Zuge der weiteren Digitalisierung sicher an Bedeutung gewinnen. Sie sparen mit WDM Arbeitsaufwand, weil Sie nicht direkt an jedes einzelne Gerät gehen müssen. In einem Hotel oder Bürokomplex mit Zugangskontrolle wäre das auch mit einem enormen organisatorischen Aufwand verbunden. Zudem sorgt WDM dafür, dass ein wichtiges Security-Update auch wirklich auf jedem Gerät installiert wird. Ihr Smart Building oder Smart Home bietet viel Anpassungsfähigkeit und Skalierbarkeit.