Die SPS 2024, die vom 12. bis 14. November in Nürnberg stattfand, zeigte sich auch dieses Jahr als führende Fachmesse für die elektrische Steuerungs- und Automatisierungstechnik. Gut 1.100 Aussteller haben ihre Neuheiten und Lösungen in 16 Hallen auf etwa 125.000 Quadratmetern gezeigt. Die Veranstaltung bot einen umfassenden Überblick über aktuelle Produkte und Lösungen sowie Trends und Innovationen rund um die industrielle Automation.
Ein besonderer Fokus lag bei der diesjährigen Messe auf Produkten und Lösungen rund um die digitale Transformation. Dazu gehören neben innovativen Konzepten zur intelligenten Steuerung von Produktion, Fertigung und Logistik auch Themen wie Industrial Security, Effizienzsteigerung, Verbesserung der Nachhaltigkeit und die Optimierung von Lieferketten. Auch der Einsatz von KI (Künstliche Intelligenz) und ML (Machine Learning) in der praktischen Anwendung ist zunehmend ein Thema.
Der zentrale Treiber der digitalen Transformation ist die elektrische Automatisierungstechnik. Sie bildet die Grundlage für die durchgehende Vernetzung von Maschinen und Anlagen und die Integration verschiedener Prozesse. Die nahtlose Verbindung von Sensoren, Steuerungs- und Antriebstechnik und Bedienstationen erlaubt die Verarbeitung großer Datenmengen in Echtzeit. Diese Daten dienen als Entscheidungsgrundlage für eine effiziente Produktionsplanung, Prozessoptimierung und vorausschauende Wartung. Letztendlich geht es um die Integration digitaler Technologien in die industriellen Produktions- und Fertigungsprozesse.
Das tci-Team der SPS 2024; Bild tci GmbH
Die Integration von modernen Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) war auf der Messe 2024 ebenfalls ein großes Thema. KI-Lösungen können zu mehr Effizienz, Flexibilität und Nachhaltigkeit in der Produktion führen. „Können“ habe ich deswegen geschrieben, weil abseits vom pauschalen Hype um KI die tatsächlichen Erfolge von der Auswahl der Werkzeuge und dem Know-how der jeweiligen Anwender abhängen.
Weitere wichtige Themen der Messe waren Cloud-Computing und Edge-Computing. Cloudbasierte Lösungen ermöglichen die zentrale Speicherung und Analyse großer Datenmengen. Ein früher Ansatz, möglichst alle Anlagendaten in der Cloud zu speichern, ist zwischenzeitlich überholt. Die Verarbeitung von Daten direkt an der Quelle, also am Rand (Edge) des Netzwerks, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dies entlastet die Bandbreite der Kommunikationskanäle.
Aufgrund der Latenzzeiten bei der Internetkommunikation zur Cloud wären besonders zeitkritische Anwendungen ohne Vorverarbeitung der Daten durch Edge-Computing nicht sinnvoll realisierbar. Innerhalb eines Produktionsnetzwerks bis zur Edge sind Echtzeitanwendungen mit definierten Antwortzeiten realisierbar – zur Cloud hin eher nicht.
Die tci GmbH hat auf der Messe mit dem IPC-minor einen kompakten Box-PC gezeigt, der mit einem lüfterlosen, verschleißfreien Systemaufbau mit passiver Kühlung punktet. Mit der platzsparenden Buchmontage und aktueller Prozessortechnik bis Core i5 ist er klein bei der Montage und groß in der Leistung.
Mit der zunehmenden Digitalisierung steigt auch die Komplexität der Systeme. Neue oder erweiterte Protokolle in der industriellen Kommunikation und Sensoren, die immer größere Datenmengen liefern, sind Voraussetzung für moderne Konzepte mit KI und ML (Machine Learning). Gleichzeitig steigen mit der Komplexität der Systeme und der zunehmenden Vernetzung die Angriffsflächen aus Sicht der Industrial Security. Die Sicherheit der Daten und der Zugriffsschutz haben in den Diskussionen auf der Messe ebenfalls einen großen Raum eingenommen. Leider liest man in der Presse immer wieder von Beispielen, in denen kriminelle Hacker durch Sabotage, Ausspähung oder (versuchte) Erpressung einen großen Schaden angerichtet haben.
„Bei der Diskussion um Industrial Security spielt bei den zukünftigen Systemen das Betriebssystem eine entscheidende Rolle“, ist sich Jens Becker, Geschäftsführer bei der tci GmbH, sicher und erläutert weiter: „Ein häufiges Problem in der langlebigen Automatisierungstechnik sind Systeme, die keine Patches und keine Updates mehr erhalten, weil sie abgekündigt und vom Hersteller eingestellt wurden. Als Antwort darauf haben wir das skalierbare Modulsystem entwickelt, das auf drei Säulen steht. Bei der Entwicklung haben wir die Industrial Security von Anfang an über den gesamten Lebenszyklus der Systeme mitgedacht – das Schlagwort dazu ist Security-by-Design.“
Auf der SPS 2024 hat tci mit dem F07A und dem F19A die ersten Touchpanels vorgestellt, die nach dem Security-by-Design-Ansatz entwickelt wurden:
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| Das neue 7-Zoll-F07A setzt Maßstäbe in Sachen kompakte Bedienlösungen. Systembedingt sind die Systeme und Anwendungen optimal vor Cyber-Angriffen geschützt. Die Langzeitverfügbarkeit sorgt für Flexibilität und Planungssicherheit. | Das neue 19-Zoll-F19A überzeugt durch ein großzügiges Display in klassischer 4:3-Auflösung. Auch hier bietet das Security-by-Design-Konzept höchste Betriebssicherheit in vernetzten Anlagen. Die skalierbaren PC-Optionen von Mini-ITX bis zur Core-i-Technologie sind beste Voraussetzungen für anspruchsvolle Steuerungs- und Visualisierungsaufgaben. Das F19A ist einbaukompatibel zu den bestehenden tci-Systemen A19 und G19A und kann diese nahtlos ersetzen. |
Insgesamt war die SPS 2024 weniger eine Show mit viel Lärm, sondern eine echte Arbeitsmesse, bei der der Austausch unter den Fachleuten, das Kontakte knüpfen und das Vernetzen im Vordergrund standen.
Beim Betrachten der Messe SPS 2024 insgesamt ist für mich klar zu erkennen, dass die Besucherinnen und Besucher weniger an Hypes interessiert sind, sondern an konkreten Lösungen, mit deren sie ihre geplanten Projekte zeitnah besser umsetzen können. Besonders unser ganzheitlicher Ansatz mit dem skalierbaren Modulsystem ist gut angekommen. Robuster Systemaufbau, Langlebigkeit und integrierte Cybersicherheit sind die einzelnen Faktoren, die wir im Gespräch mit unseren Gästen auf dem Messestand als Themen gefunden haben.