In der heutigen zunehmend digitalisierten Industrie sind Sicherheit und Schutz von Informationen essenziell. Dabei spielen nicht nur internationale Normen eine Rolle, sondern auch nationale Organisationen, gesetzliche Vorgaben und rechtliche Interpretationen durch die Rechtsprechung. Dieser Beitrag beleuchtet die wichtigsten Aspekte und zeigt auf, welche Möglichkeiten Unternehmen haben, sich effektiv zu schützen – nicht nur aus rein technischer Sicht, sondern auch auf der Managementebene.
Um ein einheitliches Sicherheitsniveau zu gewährleisten, wurden international anerkannte Sicherheitsstandards entwickelt. Diese Standards geben Unternehmen Richtlinien an die Hand, wie sie ihre Systeme und Prozesse schützen können. Besonders relevant für die Industrie 4.0 und die Industrial Security sind die Normen IEC 62443 und ISO 27001, die sich mit IT- und OT-Sicherheit beschäftigen.
Die IEC 62443 ist eine internationale Normenreihe, die sich mit der IT-Sicherheit für industrielle Kommunikationsnetze und -systeme befasst. Ziel ist es, Sicherheitsrisiken durch einen risikobasierten Ansatz zu minimieren. Sie bietet Richtlinien für den Schutz von industriellen Automatisierungs- und Steuerungssystemen und richtet sich an Betreiber, Integratoren und Hersteller.
Industriecomputer spielen eine zentrale Rolle in der Produktion, da sie als Schnittstelle zwischen Maschinen, Steuerungssystemen und Netzwerken fungieren. Die IEC 62443 fordert unter anderem:
Weitere Details und technische Grundlagen finden Sie hier.
Die ISO 27001 ist eine weltweit anerkannte Norm für das Management von Informationssicherheit. Sie definiert Anforderungen für den Aufbau eines Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS) und hilft Unternehmen, ihre IT- und OT-Infrastrukturen zu schützen.
Die Norm betrachtet IT- und OT-Sicherheit ganzheitlich und stellt sicher, dass nicht nur einzelne Komponenten sicher sind, sondern das gesamte Unternehmen eine Sicherheitsstrategie verfolgt.
Wichtige Prinzipien der ISO 27001:
Industriecomputer enthalten oft wichtige Produktionsdaten oder steuern kritische Prozesse. Daher ist ihre Sicherheit integraler Bestandteil eines ISMS nach ISO 27001. Konkret bedeutet das:
ISO 27001 ist besonders relevant für Unternehmen, die Industriecomputer in cloudbasierten Anwendungen einsetzen und Remote-Zugänge für die Wartung und den Service nutzen.
In Deutschland unterstützen Organisationen wie CERT@VDE und TeleTrusT Unternehmen dabei, ihre IT-Sicherheit zu stärken. Diese Organisationen helfen Unternehmen, schneller auf Bedrohungen zu reagieren, anstatt nur auf die langsame Entwicklung neuer Normen zu warten.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bietet mit dem IT-Grundschutz ebenfalls detaillierte Empfehlungen für sichere IT-Systeme –insbesondere zur Absicherung von industriellen Steuerungen und Netzwerken gemäß deutschen Sicherheitsrichtlinien.
Unternehmen sollten sich nicht nur auf Normen verlassen, sondern aktuelle Security-Warnungen von CERT@VDE, TeleTrusT und BSI nutzen, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen.
Ein häufiges Missverständnis in der Industrial Security ist die Annahme, dass die Einhaltung von IEC 62443, ISO 27001 & Co. automatisch ein vollständiges Sicherheitsniveau garantiert. Doch Normen haben eine natürliche Verzögerung – sie bilden bewährte Methoden ab, die bereits erprobt sind, und können daher immer nur auf vergangene Bedrohungen und Entwicklungen reagieren.
Weitere Infos über das Thema Angriffsflächen und Risiken finden Sie in unserem Beitrag "Industrial Security: Bedrohungen & Strategien für mehr Cybersicherheit".
Für Unternehmen, die Industriecomputer und Automatisierungstechnik einsetzen, sind Sicherheitsstandards keine bloße Empfehlung, sondern eine Notwendigkeit. Angesichts zunehmender Cyberbedrohungen können Unternehmen durch die Einhaltung von Normen wie IEC 62443 und ISO 27001 ihre Systeme absichern und sich auf eine international anerkannte Sicherheitsbasis stützen.
Für die Hersteller von Industriecomputern – wie die tci GmbH – bedeutet das:
Durch die Berücksichtigung dieser Standards wird nicht nur die Sicherheit der industriellen IT-Umgebung verbessert, sondern auch die Resilienz gegenüber Cyberbedrohungen erhöht.
Denn eines ist klar: Ohne Sicherheitsstandards bleibt Industrial Security lückenhaft – und damit ein echtes Risiko für Unternehmen.
Security ist hierbei kein reines Industriethema sondern ein Thema welches weitere Bereiche wie die Gebäudetechnik betrifft. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.