Leichtes Spiel mit gekippten Fenstern – Bild: Polizeiliche Kriminalprävention
In der Urlaubszeit haben es Einbrecher besonders einfach. Häufig zeigen überquellende Briefkästen und geschlossene Rollläden nicht nur den erfahrenen Augen der Einbrecher, dass hier niemand zuhause ist. Schon von Weitem ist die günstige Gelegenheit für einen Einbruch zu erkennen.
Was muss ich beachten, damit ich es potenziellen Einbrechern nicht zu einfach mache? Ich schließe alle Fenster, es bleibt nichts gekippt – auch dann nicht, wenn der Drehgriff abschließbar ist. Alle Eingangstüren werden abgeschlossen, ebenso die Übergangstüren zum Keller oder zur Garage. Mülltonnen, Gartenleitern und was sonst noch als Steighilfe dienen kann, wird weggeräumt. Wenn ich mehrere Wochen weg bin, macht es eventuell Sinn, dass der Nachbar mal kurz den Rasen mäht, damit der ungepflegte Garten nicht meine Abwesenheit verrät. Die genannten Punkte betrachte ich als passiven Einbruchsschutz. Das kann jeder machen und es kostet nichts – außer vielleicht einer Kiste Bier für den Nachbarn mit dem Rasenmäher.
Aktive Maßnahmen sind mit etwas mehr Aufwand verbunden. Aber schon einfache Mittel wie Leuchten mit Bewegungsmeldern schrecken Einbrecher ab. Zeitschaltuhren, welche die Beleuchtung oder den Fernseher hin und wieder einschalten, gaukeln Außenstehenden die Anwesenheit der Bewohner vor. Rollläden lassen sich zeitgesteuert hoch und runter fahren. Statt des Fernsehers kann man auch mit einem sogenannten Fernseh-Simulator eine bewohnte Wohnung vortäuschen. Der Simulator sorgt mit zufälligen Farb- und Helligkeitswechseln – mal langsam, mal schnell – für ein flackerndes Licht im Raum, wie es auch ein reales Fernsehgerät erzeugt.
Je nach Zeitschaltuhr ist die Anwesenheitssimulation eventuell schnell durchschaut, beispielsweise dann, wenn das Zeitprofil jeden Tag dasselbe ist. Wesentlich mehr Möglichkeiten bieten Smarthome-Lösungen. Hier kann man mit Präsenz- oder Bewegungsmeldern die Innerräume überwachen und per E-Mail oder SMS alarmieren. Zudem sind Türen und Fenster mit entsprechenden Alarmkontakten überwachbar. Im Alarmfall können als zusätzliche Maßnahme die Beleuchtung in der gesamten Wohnung eingeschaltet und die Rollläden geöffnet werden.
Es gibt unzählbar viele verschiedene Smarthome-Technologien und Anbieter. Wer sich für eine Smarthome-Lösung interessiert, sollte meiner Ansicht nach den Aspekt »Sicherheit« höher bewerten als »Komfort«. Je nach persönlicher Anforderung kommen dazu verschiedene Systeme in Frage. Die Bandbreite reicht vom Einsteigerpaket vom Energieversorger oder dem Baumarkt Ihres Vertrauens – welches der technisch interessierte Laie in Betrieb nehmen kann – bis hin zu individuellen Lösungen mit KNX, digitalSTROM, LCN oder Beckhoff, für die ich einen Fachmann engagieren muss. Wer mit KNX automatisiert, bekommt von tci eine einfache Visualisierung als günstige Einstiegslösung.
Ich habe mich für digitalSTROM entschieden. Das System läuft über die Standard-Elektroinstallation und ist daher ohne zusätzliche Leitungen im ganzen Haus verfügbar. Zudem sorgt eine EnOcean-Bridge und eine durchgängige Ethernet-Verkabelung für genügend Flexibilität. Funktionen, an die jetzt noch nicht gedacht wurde oder die aus Kostengründen zurückgestellt sind, lassen sich so später mit wenig Aufwand nachrüsten. Da ich mich bei der Bedienung nicht nur auf mobile Geräte verlassen wollte, habe ich ein Touchpanel luna10 installiert, auf dem dank Android und Benutzerfreundliche Schnittstellen wie auf einem Smartphone funktionieren.
Wie ist denn Ihre Erfahrung mit der Abwesenheit im Urlaub oder auf längeren Dienstreisen? Verlassen Sie sich auf Ihre Nachbarn oder bitten Sie Verwandte, nach Ihrer Wohnung zu schauen? Schreiben Sie doch Ihre Meinung als Kommentar in den Blog oder per E-Mail direkt an den Autor.