Energie sparen mit dem Smarthome

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Mehr Komfort und Sicherheit waren lange Zeit die Hauptargumente für ein Smarthome. Mit den enorm gestiegenen Energiepreisen liegt die Frage nahe, ob sich ein Smarthome nicht auch zum Energiesparen nutzen lässt.

Energieverbrauch im Smarthome

Von manchen Kritikern kommt die Aussage, dass die smarten Systeme prinzipbedingt erst mal zusätzlich Energie benötigen – wie etwa ein Sprachassistent, der rund um die Uhr auf Befehle wartet – oder Bewegungsmelder, die nur funktionieren, wenn sie mit Strom versorgt werden. Trotzdem lesen wir immer wieder, man könne bei sinnvoller Nutzung eine Menge Energie einsparen.

Um dem Thema auf den Grund zu gehen, betrachten wir die Verteilung des Energieverbrauchs privater Haushalte auf die verschiedenen Anwendungsgebiete – wie etwa Beleuchtung, Heizung, Warmwasser und Unterhaltungsgeräte. Ein Blick auf die Grafik „Energieverbrauch für Wohnen“ des Statistischen Bundesamts (Destatis) liefert uns die entscheidenden Informationen:

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Quelle: Statistischen Bundesamt (Destatis)

Unter „Sonstige Prozesswärme“ ist die Energie gemeint, die für technische Prozesse wie Kochen, Garen und Trocknen aufgewendet wird.

Sparpotenzial im Smarthome

Die Beheizung der Wohnräume erfordert mit 70 % Anteil am gesamten Energieverbrauch mit Abstand am meisten Energie. Wenn Sie es schaffen, bei der Raumwärme 15 % zu sparen, senken Sie Ihren gesamten Energieverbrauch um 10 %. Wie die Raumwärme erzeugt wird – mit Gas, Holz, Öl oder einer strombetriebenen Wärmepumpe – ist für unsere Betrachtung zweitrangig, da die Kosten für alle Energieträger enorm gestiegen sind.

Intelligent heizen

Das Kernstück eines effizienten Smarthomes ist eine intelligente Heizungssteuerung mit entsprechenden Thermostaten. Diese lassen sich dann so programmieren, dass das Badezimmer morgens angenehm warm ist, ohne dass es rund um die Uhr beheizt wird. Und ohne dass jemand in der Familie dran denken muss, den Thermostat zurückzudrehen, wenn alle das Haus verlassen.

In Kombination mit Fensterkontakten ist es möglich, die Heizung abzuschalten, solange gelüftet wird. Zudem kann ein Erinnerungsalarm ausgelöst werden, wenn das Fenster nach einer Viertelstunde immer noch geöffnet ist. Ein Smarthome kann auch melden, dass noch ein Fenster offen ist, wenn Sie Ihr Smarthome verlassen und das System auf „abwesend“ schalten.

Smarte Thermostate verhindert auch, dass die Bewohner  unsinnigen Einstellungen machen können – indem sie etwa den Thermostat auf 5 stellen, weil sie meinen, dass es dann schneller warm wird. Ebenso lässt sich verhindern, dass jemand übertrieben spart und die Räume zu sehr auskühlen lässt, was zu Schimmelbefall führt.

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Bei manuellen Thermostaten müssen die Bewohner daran denken, sie wieder zurückzudrehen, damit nicht unnötig geheizt wird. Bild: Simon/pixabay

Das Schimmelrisiko hängt von dem Zusammenspiel zwischen Temperatur und relativer Luftfeuchte ab – dazu mehr in unserem Beitrag Richtig heizen und lüften.

Zustand der Fenster

Es kommt jedoch nicht nur darauf an, die Raumwärme bedarfsgerecht zu erzeugen und zu verteilen – ebenso wichtig ist der Zustand der Fenster, damit keine Wärme unkontrolliert nach außen entweichen kann. Es wird empfohlen, die Gummidichtungen mindestens einmal im Jahr zu reinigen und dann mit einem Silikonspray oder einer passenden Pflegemilch zu behandeln. Das soll verhindern, dass die Dichtungen spröde werden und ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. Wichtig ist auch, dass die Fensterflügel so eingestellt sind, dass sie richtig schließen.

Mein Kollege René Jung hat einen einfachen Tipp, um die Fenster zu prüfen: „Legen Sie einfach ein Blatt Papier in den Fensterrahmen und schließen Sie das Fenster. Sollte sich das Papier mit wenig Widerstand herausziehen lassen, schließen die Dichtungen nicht richtig.“

Verschiedene Smarthome Systeme am Markt

Der Markt an Smarthome-Systemen ist  wenig überschaubar und bietet eine große Bandbreite von einfachen Funk-Nachrüstsystemen verschiedener Hersteller bis hin zum herstellerübergreifenden KNX-System, dessen Funktionsvielfalt alle denkbaren Szenarien abdeckt. Entscheidend ist – aus Sicht der Energieeffizienz – dass sich die Steuerung der Heizung mit integrieren lässt, weil hier das Einsparpotenzial am größten ist.

Zur einfachen Bedienung der Smarthomes haben sich Touchpanels oder Touchschalter bewährt. Damit ist die Bedienung in der Regel selbsterklärend, Sie müssen sich nicht durch irgendwelche Menüs oder Apps hangeln, um etwa eine Jalousie zu öffnen.

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Die luna-Touchpanels sind für die Bedienung Ihres Smarthomes ideal geeignet. Bild: tci GmbH

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim Energiesparen – das hilft nicht nur Ihrer Geldbörse, sondern reduziert auch Ihren CO₂-Abdruck und hilft damit auch der Umwelt.

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Geposted von Gerhard Bäurle am 12.01.2023

Marketing / PR bei tci GmbH | Gerhard Bäurle arbeitet als "schreibender Ingenieur" für tci. Er ist in der Welt der elektrischen Automatisierung zuhause und betrachtet Technologie auch immer aus dem Blickwinkel der Anwender. Aus dieser Sicht bringt er Technik in eine verständliche Form. Das gilt für Presseartikel und Anwenderberichte ebenso wie für Vorträge und Kundengespräche auf Fachmessen.
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