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Industrial Security: Bedrohungen & Strategien für mehr Cybersicherheit

Lesezeit: ca.: 3 Minuten

Die heutige vernetzte Welt stellt industrielle Unternehmen vor große Chancen, aber auch Herausforderungen. Industrial Security ist ein zentraler Faktor, um die steigenden Risiken in der vernetzten Produktion zu bewältigen. Mit zunehmender Digitalisierung und Industrie 4.0 sind nicht nur Maschinen und Anlagen innerhalb der Fabrik, sondern auch externe Schnittstellen wie Logistik und Handel betroffen. Von der automatisierten Rohstoffnachschubsteuerung bis hin zur Echtzeit-Verfügbarkeit von Produktionsdaten – die Vorteile der Digitalisierung sind groß. Gleichzeitig erfordert dies umfassende Maßnahmen zur Cyber-Sicherheit, um industrielle Netzwerke zu schützen.

Vernetzte Industrie 4.0: Chancen und Risiken für die Cyber-Sicherheit

Die Vernetzung von industriellen Maschinen und Anlagen im Rahmen von Digitalisierung und Industrie 4.0 bringt viele Vorteile. Die Verfügbarkeit einer durchgängigen Datenbasis macht es möglich, Prozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Aber gleichzeitig steigt auch das Risiko von Cyber-Angriffen. Die können nicht nur einzelne Maschinen, sondern auch ganze Produktionslinien oder komplette Unternehmen stören oder blockieren. Unternehmen, die nicht in ihre Industrial Security investieren, riskieren Datenverluste, Produktionsausfälle und hohe Kosten durch Cyber-Bedrohungen wie Ransomware.

Warum sind Ransomware-Angriffe gefährlich?

Eine der größten Bedrohungen für industrielle Netzwerke ist die sogenannte Ransomware. Diese Schadsoftware blockiert Zugänge und verschlüsselt Daten. Die Urheber fordern dann ein Lösegeld, um Zugänge oder Daten wiederherzustellen. Besonders im Umfeld von Industrie 4.0 kann dies weitreichende Folgen haben, da die Stilllegung von Produktionslinien massive Verluste bedeutet. Zudem ist es keinesfalls sicher, dass nach einer eventuellen Zahlung des Lösegelds tatsächlich wieder alle Daten verfügbar sind. Eine solide Cyber-Sicherheitsstrategie kann solche Risiken minimieren.

Angriffsflächen in industriellen Netzwerken minimieren

Wie sind solche Ransomware-Angriffe überhaupt möglich? Solche Attacken erfolgen in der Regel zweistufig. Die Angreifer verschaffen sich im ersten Schritt Zugang zum betreffenden Netzwerk.

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Dafür kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht:

  • Sicherheitslücken durch veraltete Software und fehlende Updates an den Systemkomponenten wie Steuerungen und Industrie-PCs.
  • Manipulierte Software-Updates – bei einem tatsächlich notwendigen Update werden durch den Angreifer schädliche Codefragmente in legitime Software-Updates eingeschleust, die anschließend auf den Geräten im Netzwerk installiert werden.
  • Ungesicherte Zugänge, die irgendwann einmal eingerichtet und dann vergessen wurden.
  • Social Engineering – hier wird eine menschliche Schwachstelle gesucht. Die Angreifer manipulieren Mitarbeitende des Unternehmens, sodass diese unwissentlich schädliche Aktionen ausführen oder vertrauliche Informationen preisgeben.
  • CEO-Betrug – hier geben sich die Angreifer als Führungskräfte aus und verlangen dringend die Weitergabe sensibler Informationen.

Die Erpressung per Ransomware ist zwar eine der größten Bedrohungen, aber bei Weitem nicht die Einzige. In dem Moment, in dem eine Organisation merkt, dass sie ein Ransomware-Problem hat, ist es häufig zu spät, um zu reagieren. Trotzdem sollten aktive Netzwerkkomponenten so schnell wie möglich abgeschaltet werden, um bisher nicht betroffene Teile zu retten.

Spionage und Trojaner: Unsichtbare Risiken für industrielle Systeme

Wer sich Zugang zu einem Netzwerk verschafft hat, hat aber noch viele weitere Möglichkeiten. Im schlimmsten Fall können die Angreifer hier jahrelang aktiv sein, ohne dass sie entdeckt werden. 

Neben Ransomware stellen Spionage und Trojaner eine erhebliche Gefahr dar. Angreifer können unbemerkt sensible Daten aus industriellen Netzwerken extrahieren – wie etwa Details über Produktionsprozesse und Rezepte, Informationen zu Patenten oder strategische Pläne. Solche Aktivitäten sind in der Regel schwer zu entdecken, da die Angreifer langsam und gezielt vorgehen und sich eine längere Zeit im System aufhalten.

Trojaner sind Schadprogramme, die sich hinter nützlicher Software verstecken oder als solche tarnen. In gezielten Sabotageakten werden Produktionsprozesse sabotiert. So kann zum Beispiel die Steuerungssoftware einer Produktionsanlage manipuliert werden, um die Qualität der Produkte zu beeinträchtigen. Durch die Manipulation der Anlagenüberwachung sorgen Angreifer dafür, dass eine Maschine ständig überlastet und damit beschädigt wird.

Fazit: Warum Industrial Security unverzichtbar ist

Die aufgezeigten Risiken sind eine Momentaufnahme, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat. Cyberkriminelle finden ständig neue Wege, um in Systeme einzudringen und diese zu manipulieren.

Fakt ist aber: Die zunehmende Vernetzung in der Industrie 4.0 erfordert umfassende Cyber-Sicherheitskonzepte der Anlagenbetreiber. Von Firewalls und Mitarbeiterschulungen bis hin zu sicheren Automatisierungskomponenten – eine durchdachte Industrial Security-Strategie ist der Schlüssel zu einer robusten und widerstandsfähigen Produktion. Das betrifft die Netzwerktechnik mit Firewalls, Routern und Switches ebenso wie Bedienpanels, SPSen, Industriecomputern und andere aktive Komponenten.

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Gerhard Bäurle

Geposted von Gerhard Bäurle am 29. Oktober 2024

Marketing / PR bei tci GmbH | Gerhard Bäurle arbeitet als "schreibender Ingenieur" für tci. Er ist in der Welt der elektrischen Automatisierung zuhause und betrachtet Technologie auch immer aus dem Blickwinkel der Anwender. Aus dieser Sicht bringt er Technik in eine verständliche Form. Das gilt für Presseartikel und Anwenderberichte ebenso wie für Vorträge und Kundengespräche auf Fachmessen.

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