Digitalisierung der industriellen Produktion

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Die Digitalisierung aller Prozesse von der Entwicklung über die Produktion bis zur Logistik ist heute ein zentrales Thema. Mancher Verantwortliche aus dem IT-Umfeld im Unternehmen tritt hier erst mal auf die Bremse. Zu groß seien die Risiken, dass durch Hacker-Angriffe sensible Daten entwendet oder die Produktion sabotiert werden könnte. Bevor jetzt jemand sagt: „Dann verzichten wir eben auf die Vernetzung“, sollen im Folgenden die Chancen und der Nutzen von vernetzten Systemen betrachtet werden.

Bedarfsorientierte Digitalisierung

Die Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Es geht nicht darum, zu digitalisieren, weil andere das auch machen. Von oben verordnete Digitalisierungsprojekte scheitern daher auch häufig. In der Fabrik sollte sich die Digitalisierung am tatsächlichen Bedarf orientieren: Maschinen und Anlagen werden – vereinfacht gesagt – fortlaufend weiterentwickelt, um mehr zu produzieren, um eine höhere Variantenvielfalt zu bieten, um neue Produkte herzustellen oder um eine höhere Qualität zu erreichen. Der Extremfall Losgröße 1 soll realisierbar sein. Hierbei wird ein Produkt speziell für die individuellen Anforderungen eines Kunden produziert.

Als Beispiel kann ein Sportartikelhersteller nicht wie bislang Sportschuhe in verschiedenen Größen und Farben ins Regal stellen, sondern er kann – passend zu den jeweiligen Füßen einer Sportlerin oder eines Sportlers – maßgeschneiderte Trainingsschuhe produzieren. Dazu wird im Sportgeschäft eine Maschine stehen, welche die Füße genau vermisst. Diese Daten und das Wunschdesign werden in die Fabrik geschickt und die maßgeschneiderten Schuhe kommen ein paar Tage später direkt beim Kunden an.

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Das breite Portfolio von tci bietet Touchpanels für Anwendungen vom SB-Terminal bis hin zu produktionsnahen Anwendungen. Bild: tci GmbH  

Datenströme in der vernetzten Produktion

Bevor Sie sich jetzt fragen, wie das Thema Sportschuhe in den Blog eines Industriecomputer-Herstellers wie der tci GmbH kommt, wollen wir kurz noch auf die Datenströme schauen. Zuerst werden über ein Bedienpanel im Sportgeschäft die persönlichen Daten des Kunden eingetragen. Anschließend wird der Fuß vermessen und die gemessenen Daten werden dem Kundenkonto zugeordnet und per Internet in die Produktion übertragen. Dort wird die Produktionsanlage mit den Maßen der Schuhe und dem ausgewählten Design gefüttert und die Schuhe werden hergestellt. Nach der Qualitätsprüfung wird das neue Schuhwerk verpackt und der Logistik übergeben, um es an die persönliche Adresse des Bestellers zu schicken.

data-4404730_1280_geralt_1200x678Eine detaillierte Datenerfassung ist die Grundlage für die Digitalisierung der Produktion. Bild: pixabay/geralt

Daten als Entscheidungsgrundlage

Aus unserem kleinen Beispiel eines individuellen Sportschuhs lassen sich durchaus Schlüsse über mögliche Vorteile und Nutzen der Digitalisierung ziehen:

Kostensenkung und Effizienzsteigerung

Eine Kostensenkung kann man damit erreichen, dass nicht hunderte von Schuhen produziert und ins Lager gestellt werden – sondern dass man genau passend zum Bedarf produziert. Eine Echtzeit-Datenanalyse kann dabei unterstützen, die Produktionsprozesse kontinuierlich zu optimieren.

Anpassungsfähig und flexibel

Veränderte Designwünsche und Trends im Markt lassen sich schnell erkennen und umsetzen. Digitalisierte Produktionslinien bieten eine hohe Flexibilität.

Datenbasierte Entscheidungsfindung

Durch die umfassende Datenerfassung können große Datenmengen (Big Data) gesammelt und analysiert werden. Das ermöglicht fundierte Entscheidungen basierend auf tatsächlichen Daten und Trends.

Proaktive Wartung

Durch die kontinuierliche Überwachung der Produktionsanlagen sind Verschleiß und potenzielle Störungsursachen frühzeitig erkennbar. Damit können Wartungsmaßnahmen rechtzeitig geplant und durchgeführt werden, ohne dass es zu plötzlichen Ausfällen – und zu einer Lieferverzögerung bei den Schuhen kommt.

Personalisierung

Die Digitalisierung ermöglicht eine flexible und kundenindividuelle Produktion. Im Extremfall kann, um bei den Sportschuhen zu bleiben, der Sportschuh in einem vom Endkunden kreierten Design und mit seinem individuellen Namen oder Logo produziert werden. Grundsätzlich lässt sich mit der Individualisierung eine höhere Kundenbindung realisieren und gegebenenfalls auch neue Marktsegmente erschließen.

Digitalisierung ist ein Prozess

Ganz unabhängig davon, in welcher Branche Sie arbeiten – Digitalisierung ist ein laufender Prozess. Alte Technologien verschwinden und neue Methoden halten Einzug in die Produktion und Automatisierung. Damit Sie mit der Technik Schritt halten können, bekommen Sie von der tci GmbH immer die passende Hardware. Das breite Portfolio umfasst verschiedene Touchpanels zum Bedienen und Beobachten, smarte Industrie-Computer als Datenkonzentrator oder Edge-Gateway, leistungsfähige direkt Rack-IPCs für Datenbankanwendungen und universelle Touchpanel-PCs für die Visualisierung und Steuerung ganzer Anlagen.

Neuer Call-to-Action

Im Blogartikel IT-Sicherheit in der Produktion dreht sich alles um das Thema Industrial Security und wie Sie die Angriffsflächen für Cyberangriffe möglichst gering halten können.

Geposted von Gerhard Bäurle am 21.03.2024

Marketing / PR bei tci GmbH | Gerhard Bäurle arbeitet als "schreibender Ingenieur" für tci. Er ist in der Welt der elektrischen Automatisierung zuhause und betrachtet Technologie auch immer aus dem Blickwinkel der Anwender. Aus dieser Sicht bringt er Technik in eine verständliche Form. Das gilt für Presseartikel und Anwenderberichte ebenso wie für Vorträge und Kundengespräche auf Fachmessen.
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