Raumbedienung - Richtig heizen
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Der Winter ist pünktlich gestartet. Spätestens seit Anfang November sind die Heizungen am Laufen. Das ist die passende Zeit, sich damit zu befassen, welches die richtige Temperatur in der Wohnung im Haus oder im Büro ist. Wer aus dem Kalten nach Hause kommt, möchte nichts mehr als eine angenehm warme Wohnung. Die Behaglichkeit ist aber nicht umsonst. Ganz im Gegenteil – der Anteil der Heizung ist mit Abstand der größte Teil des Energieverbrauchs von privaten Haushalten.
Temperaturempfinden
Wenn man die Menschen fragt, bei welcher Temperatur sie sich am wohlsten fühlen, bekommt man in der Regel 20 bis 22 Grad Celsius als Antwort. Bei uns im Haus sind die Wohnräume bei durchgehend 22,5 Grad, das haben wir mit der Familie als Wohlfühltemperatur ermittelt – die Fachleute sprechen von thermischer Behaglichkeit.
Es kann durchaus sein, dass sich Männer und Frauen schwer auf eine gemeinsame Temperatur einigen können. Hintergrund: Der menschliche Körper erzeugt selbst Wärme, die in den Muskeln produziert wird. Da der Muskelanteil bei Männern genetisch bedingt höher ist, ist die als behaglich empfundene Temperatur bei Männern meist niedriger. Das merkt man übrigens auch im Sommer daran, dass die Männer die Klimaanlage im Büro um durchschnittlich 2 Grad niedriger einstellen.
Die Einstellung der Wohlfühltemperatur sollte deshalb ein Kompromiss sein, wenn mehrere Personen in einer Wohnung leben oder in einem Büro arbeiten. In der Praxis kann es zuhause schon vorkommen, dass sie im Pullover vor dem Fernseher sitzt, während es ihm im T-Shirt gemütlich ist.
Schlafräume wenig heizen
Die genannten Temperaturen betreffen Wohnräume, in den man sich tagsüber aufhält. Für Schlafräume empfiehlt das Umweltbundesamt 17 Grad, was ich als relativ kühl empfinde, mit 18 Grad komme ich jedoch gut zurecht. Auf der Webseite des Umweltbundesamts sind noch weitere Tipps, wobei dort naturgemäß die Umwelt und damit das Sparen im Vordergrund steht – und weniger der Komfort.
Heizung runter drehen oder nicht?
Diese Frage stellt sich, wenn der Wohnraum temporär nicht genutzt wird, beispielsweise nachts oder während alle beim Arbeiten sind. Die Fachleute empfehlen hier eine Absenkung von zwei bis maximal vier Grad. Manche verzichten komplett darauf, weil sie es sofort warm haben wollen, wenn sie nach Hause kommen. Was Sinn macht, hängt von der Bausubstanz und der Art der Heizung ab. Bei Flächenheizungen hat man aufgrund der großen Trägheit wenig Spielraum.
Mit Radiatoren kann man die Temperatur schnell anpassen. Allerdings macht es keinen Sinn, einen Heizkörper-Thermostat auf 5 zu stellen – obwohl ich weiß, dass ich mit 3 meine Wohlfühltemperatur erreiche. Mit 5 geht das übrigens kaum schneller. Aber ich habe das Risiko, dass ich erst dann wieder an die Heizung denke, wenn der Raum bereits überheizt ist, was ich auch nicht unmittelbar abstellen kann – der heiße Heizkörper gibt ja seine gespeicherte Energie noch ab. Also höchst unwirtschaftlich.
Der Thermostat hat übrigens genau den Zweck, die Temperatur zu regeln. Kann er aber nicht, wenn der Mensch nur Ein (5) oder Aus (0) schaltet. Die Heizung auszudrehen ist genauso unsinnig. Wenn die Räume auskühlen, schlägt sich die Luftfeuchtigkeit an Wänden oder Fenstern nieder, was zu Schimmelbildung führen kann. Beim späteren schnellen Aufheizen wird auch mehr Energie verbraucht, als wenn die Heizung auf niedriger Stufe den Tag durchläuft.
Unser Tipp: Lesen Sie den Blogbeitrag "Energie sparen mit dem Smarthome".
Heizen im Smarthome
Die automatische Steuerung der Heizung ist meiner Meinung nach ein ideales Thema, um in das digitale Zeitalter zu starten. Die Einstellungen nehme ich bequem per Touchpanel oder Smartphone vor und dann läuft das automatisch – kein Überheizen und kein Auskühlen. Es geht übrigens nicht um per App steuerbare Thermostate – wenn ich das doch wieder selber machen muss, hat das mit „Smart“ nichts zu tun – sondern um eine automatische Steuerung. Wobei ich zugebe, dass der Markt hier sehr unübersichtlich ist. Hier kann ich Ihnen nur empfehlen, sich gut zu informieren und sich verschiedene Systeme anzuschauen.
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